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Mittwoch, 7. Oktober 2015

Kreis bereitet weitere Notunterkunft vor

Gummersbach. Rund zwei Wochen ist es her, da sah sich der Oberbergische Kreis gezwungen, aufgrund des anhaltenden Flüchtlingszustroms die Sporthalle am Berufskolleg in Dieringhausen als Notunterkunft herzurichten. Weil man nicht ausschließen kann, dass kurzfristig weitere Flüchtlinge aufgenommen werden müssen, hat man heute verfügt, dass der Sportbetrieb in der Halle an der Reininghauserstraße ausgesetzt wird.
Zunächst werde die Wasserversorgung in dem Gebäude erneuert, erklärte Kreiskämmerer Klaus Grootens gegenüber Oberberg-Aktuell. Dieses Vorgehen hat damit zu tun, dass der Wasserkreislauf in dieser Halle in der Vergangenheit mit Legionellen belastet war und somit keine Duschen zur Verfügung standen. "Sporthallen sind nicht die von uns präferierte Lösung zur Unterbringung", so Grootens weiter. Man kümmere sich intensiv um Alternativen. Im günstigesten Fall könnten die in der Reininghauserstraße beheimateten Vereine nach den Bauarbeiten - in etwa zwei Wochen - wieder in die Halle zurückkehren. Genauso denkbar ist jedoch, dass der Zustrom der Flüchtlinge anhält und der Kreis gezwungen werde, über eine Belegung dieser Halle nachzudenken, "obwohl wir das eigentlich nicht wollen", erklärt der Kreiskämmerer. Allerdings entzündet sich allmählich auch Kritik am Handeln des Kreises, der bei der Bestimmung von Notunterkünften vor allem auf die Kreismitte zielt. Immer öfter wird die Frage gestellt, ob alle Kommunen des Kreises gleichmäßig ihren Beitrag zur Unterbringung der Flüchtlinge leisten. Für die Vereine, die erst im vergangenen Jahr in einer Übereinkunft mit dem Oberbergischen Kreis die Nutzungsbedingungen für die nächsten vier Jahre festgelegt hatten, ist die Nachricht über die mögliche dauerhafte Schließung der Kreishalle an der Reininghauserstraße ein Schlag ins Kontor. „Natürlich sehen wir die Notwendigkeit, dass Flüchtlingen geholfen werden muss. Das hat Priorität“, so der Sprecher des TV Strombach, Hartmut Markeli. Andererseits müsse man jetzt auch die Solidarität aller Vereine im Stadtgebiet einfordern. Gemeint ist damit vor allem der VfL Gummersbach, der angesichts der drängenden Probleme nunmehr gefordert sei, an Lösungen mitzuarbeiten. „Ich sehe ansonsten kaum noch Möglichkeiten, den Trainingsbetrieb in der bisherigen Form aufrecht zu erhalten. Allmählich beginnt auch die Stimmung im Verein zu kippen“, so Markeli, der darauf hinweist, dass für sieben Mannschaften des TVS in der Reininghauserhalle Trainingszeiten wegfallen würden. Auch die HSG Gelpetal/Wallefeld ist von der Schließung stark betroffen. „Nachdem die Sporthalle an der Berufsschule in Dieringhausen nicht mehr zur Verfügung steht, hat sich unsere Situation erneut enorm verschlechtert“, so der 2. Vorsitzende des TV Gelpetal, Stefan Euteneuer. Da auch noch die Halle in Derschlag saniert werde, stünden im Stadtgebiet nur noch zwei Hallen von ehemals fünf zur Verfügung. „Das kann niemand mehr auffangen“, ist Euteneuer überzeugt, der ebenfalls auf Unterstützung des VfL Gummersbach hofft. „Jetzt müssen alle enger zusammenrücken.“ Gleichzeitig werde man versuchen, für die über 90 Kinder und Jugendlichen im Verein über den Kooperationspartner TV Wallefeld in der Gemeinde Engelskirchen Hallenzeiten zu bekommen.

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