Waldbröl. Hunderttausende Flüchtlinge strömen nach Europa und vor allem auch nach Deutschland. Die Unterbringung und Integration der Menschen bringt Städte und Kommunen längst an ihre Belastungsgrenzen, teilweise auch darüber hinaus. Die Debatte darüber, wie man mit den Flüchtlingen umgehen soll, hat das ganze Land erfasst. Dass Integration aber auch lautlos und auf einer sehr persönlichen Ebene erfolgen kann, zeigt das Beispiel Dibril Bukojoka.
Der 17-Jährige verließ gemeinsam mit seinem älteren Bruder Mali wegen politischer Unruhen. Die beiden Jugendlichen kamen ohne ihre Eltern mit dem Schlauchboot übers Mittelmeer. Anschließend begann eine Odyssee über Spanien, Italien und Österreich, die zumindest für Dibril Bukojoka in Gummersbach endete.
Im April dieses Jahres tauchte der junge Flüchtling dann erstmals in der damaligen Zweigstelle des "Fighting Gym Waldbröl" in Dieringhausen auf. "Ich ermutigte ihn, einfach mal mit zu trainieren. Bei seinem Anblick hatte ich Danyo Ilungas Laufbahn vor Augen und weiß, was man über den Sport bewegen kann", erklärt Asmir Burgic, Inhaber der Kickboxschule. Gemeinsam mit seinem Vorzeigekämpfer Ilunga nahm er sich des jungen Flüchtlings an.
"Er trainiert unermüdlich. Es ist manchmal sehr lustig, weil wir uns nicht verständigen können", beschreibt Burgic die Schwierigkeiten im täglichen Umgang mit Bukojoka. "Er hat in Mali nie eine Schule besucht", ist der Trainer aber auch stolz über erste Fortschritte beim Deutschlernen. Dank des Engagements verschiedener Club-Mitglieder und eines Sponsors konnte Dibril mit einer kompletten Kickbox-Garnitur ausgerüstet werden. Nach einigen Monaten intensiven Trainings bestritt der 17-Jährige in den vergangenen Wochen die ersten K1-Kämpfe und feierte direkt zwei Siege.
Tief beeindruckt zeigt sich Asmir Burgic von den Mühen, die Bukojoka jeden Tag auf sich nimmt, um jetzt in Waldbröl zu trainieren. "Er braucht zwei Stunden bis zum Studio, das ist eine Wahnsinnstour." Dass der junge Mann aus Mali darüber hinaus die Bustickets zum Training und zur Sprachschule selbst bezahlen muss, ist für Burgic ebenfalls ein Unding. So zahlt Bukojoka das kostenlose Training im Ring zurück, indem er sich mit Hilfsarbeiten einbringt.
Integration kann also geräuschlos funktionieren. Dem abschließenden Fazit von Asmir Burgic ist nichts hinzuzufügen: "Wenn so ein Flüchtling vor dir steht, bist du in der Pflicht zu helfen."
Fazit: Integration ist, wenn der Flüchtling lernt, anderen Migranten formvollendet auf die Fresse zu hauen :-/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen