Nümbrecht. Mit etwa 1100 Einwohnern ist Bierenbachtal der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Nümbrecht, am 23. Oktober sollen 300 Menschen dazukommen, allerdings "vorrübergehend", wie es von der Bezirksregierung heißt.
Das Haus Bierenbach, früheres Tagungshaus des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf, wurde vom Krisenstab des Oberbergischen Kreises als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge angemietet. Damit setzt der Kreis einen Teil der Anordnung der Bezirksregierung um, kurzfristig 500 Asylbewerber aufzunehmen.
Bereits ab Ende dieser Woche wird, wie berichtet, das Gebäude der ehemaligen Firma Opfermann in Wiehl-Bomig für die Erstaufnahme von Flüchtlingen genutzt: Dort sollen 200 Menschen unterkommen und - wie bereits in Marienheide-Stülinghausen und Engelskirchen-Ründeroth - von einem der großen Hilfsverbände betreut werden. Um die Bürger Nümbrechts zu informieren, laden der Krisenstab des Oberbergischen Kreises und die Gemeinde für Donnerstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr ins Bethaus der Mennoniten zu einer Bürgerversammlung ein.
Anders als für die Asylbewerber, die den Gemeinden unmittelbar zugewiesen werden, handelt es sich bei den Einrichtungen zur Erstaufnahme um Notunterkünfte, in denen die Neuankömmlinge registriert, gesundheitlich betreut und verpflegt werden.
Unterkunft wird rund um die Uhr bewacht
Aus Sicherheitsgründen soll in Bierenbachtal ein Zaun errichtet werden, zudem werde das Gebäude rund um die Uhr bewacht, berichtet Manfred Schneider, der als Allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Hilko Redenius derzeit die Geschäfte im Rathaus führt. "Wir wissen nicht, woher die Menschen kommen", sagt Schneider, dem es da nicht viel anders geht als dem Kreis selbst, der sich organisatorisch und personell am Ende seiner Möglichkeiten sieht. Das Haus Bierenbach wurde nach Informationen dieser Zeitung für ein Jahr von der Düsseldorfer Kirchengemeinde gemietet.
Die Gemeinde Nümbrecht selbst hat bis zum gestrigen Tag 224 Flüchtlinge aufgenommen, überwiegend in privat angemieteten Wohnungen sowie der ursprünglich für Obdachlose gedachten Übergangsunterkunft an der Eckenbacher Straße im Hauptort. 50 zusätzliche Plätze stehen ab Ende dieser Woche zudem im "Haus Bergfrieden" in Oberelben, einem ehemaligen Pflegeheim, zur Verfügung.
Die 224 Asylbewerber der Gemeinde kommen überwiegend aus Syrien (53), aber auch aus Albanien (37), Mazedonien (20) und Serbien (20), drei Beitrittskandidaten der EU. Insgesamt 80 Flüchtlinge, so schildert Kämmerer Rainer Mast, kommen aus den als sicher geltenden Balkanstaaten.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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