Oberberg. Er mache sich große Sorgen um seine Mitarbeiter, sagte Peter Koester, Bürgermeister in Waldbröl, jüngst: "Die Belastungen sind enorm, die Zahl der Überstunden immens." Der Zustrom von Flüchtlingen stellt die Kommunen im Oberbergischen Kreisgebiet und deren Verwaltungen derzeit vor große Herausforderungen.
Von reduzierten Öffnungszeiten wie im Sozialamt von Wipperfürth ist noch nicht die Rede.
"Wir nehmen die neuen Aufgaben an und regeln alles so leise wie möglich", ergänzt Waldbröls Stadtsprecher Eckhard Becker. "Der Bürger soll nichts mitbekommen, für ihn soll der Betrieb im Rathaus nach Möglichkeit ohne Einschränkung laufen." Gleichwohl sei mancher Kollege von seiner ursprünglichen Aufgabe befreit und voll in die Flüchtlingsarbeit eingebunden.
Freizeit nicht mehr als Ausgleich möglich
In Marienheide steht für Bürgermeister Stefan Meisenberg fest: "Für die Kollegen ist das Ende der Fahnenstange der Belastbarkeit erreicht." Die Wochenarbeitszeit von Teilzeitkräften sei erhöht worden. Dass all dies "bisher geräuschlos" über die Bühne gegangen sei, sei allein der hohen Motivation und dem Engagement der Mitarbeiter zu verdanken. Dass Marienheide künftig Pflichtaufgaben reduzieren müsse, wollte Meisenberg nicht ausschließen. Das sieht Hilko Redenius als Bürgermeister von Nümbrecht nict anders. Er bezeichnet die aktuelle Situation seiner Mitarbeiter als "grenzwertig". "Die Kämmerei, zu der auch das für Flüchtlinge zuständige Familienamt gehört, findet fast nicht mehr statt." Die Gemeinde hat bereits eine neue Stelle ausgeschrieben. 35 Minuten, so Redenius, dauere die Erfassung eines Neuankömmlings im Bürgerbüro. "Das ist aber die einzige Stelle, an der Bürger längere Wartezeiten hinnehmen müssen."
In Morsbach freut sich Bürgermeister Jörg Bukowski, dass die Verwaltung schon frühzeitig neues Personal eingestellt hat. "Ich denke, so werden wir alles ohne größere Einschränkungen hinbekommen." Jedoch sieht er auch Kosten auf seine Gemeinde zukommen: "Die Überstunden müssen wohl ausgezahlt werden, weil diese Stundenzahl mit Freizeit nicht mehr ausgeglichen werden kann", sagt er. In Engelskirchen - dort verweist man nicht ohne Stolz darauf, dass man über die "schlankste Verwaltung weit und breit" verfügt - wird eine neue Vollzeitstelle geschaffen. "Mehr können wir uns nicht vorstellen", sagt Bürgermeister Dr. Gero Karthaus. Die Öffnungszeiten des Bürgerbüros sollen nicht eingeschränkt werden. Aber dass die Bearbeitung von Liegenschaftsangelegenheiten mal länger dauern kann, hält er für möglich.
Gerd Dresbach, Kämmerer der Gemeinde Reichshof, geht derweil davon aus, dass der Bürger bald die angespannte Situation zu spüren bekommt. Noch gilt: "Zurzeit schieben wir allenfalls interne Vorgänge auf die lange Bank", sagt er. "Gleichwohl sind bereits mehrere hundert Überstunden aufgelaufen." Auch bereitet die Gemeinde Reichshof die Einrichtung eines ersten Durchgangslagers für Asylbewerber vor.
"Wir können unseren Standard im Moment noch halten", berichtet Stadtsprecher Uwe Binner aus Bergneustadt, der aber schwarz sieht für den Fall, dass die hohe Belastung weiter anhält. "Wir sind ja Stärkungspakt-Kommune und unser Personalbestand ist eh eng. Wenn jetzt noch Leute ausfallen, wird's richtig eng." Und das scheint denkbar, der Krankenstand sei bereits jetzt hoch.
In Gummersbach spüre der Bürger nichts davon, welche Mehrarbeit das Rathaus im Zusammenhang mit der Betreuung von Flüchtlingen leiste, schildert Stadtsprecher Siegfried Frank. Als Reaktion auf die Mehrarbeit seien fünf Stellen geschaffen worden. Zweieinhalb seien neu, der Rest durch Umbesetzungen realisiert worden. So sei eine Kollegin im Rechnungsprüfungsamt abgezogen worden, die hier befristetet angestellt war.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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