MADRID. Ziemlich genau fünf Jahre nach Beginn der Revolution in Tunesien erschüttert erneut eine Welle von Protesten das nordafrikanische Land. Seit Tagen gehen in vielen Städten junge Tunesier auf die Straße und demonstrieren gegen Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption.
Sie beklagen, dass auch unter der neuen, demokratisch gewählten Regierung im sozialen Alltag keine Fortschritte spürbar sind.
Regierungschef Habib Essid brach wegen der gespannten Lage seine Europareise ab und kehrte nach Tunesien zurück.
Vielerorts endeten die Proteste in heftigen Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften, die mit Tränengas, Knüppeln und Warnschüssen antworteten.
Auch in der Umgebung der Hauptstadt Tunis kam es zu heftigen Ausschreitungen. Barrikaden brannten, Steine flogen, Polizeistationen gingen in Flammen auf, mehrere öffentliche Gebäude wurden besetzt, Geschäfte wurden geplündert. Auf beiden Seiten soll es in den letzten Tagen Dutzende Verletzte gegeben haben. Mindestens zwei Polizisten wurden bisher bei den Unruhen getötet.
Die Krawalle begannen in Kasserine, einer armen Region im Westen des Landes, die auch schon während der Revolution gegen die Diktatur im Jahr 2011 eine Schlüsselrolle spielte. Kasserine ist einer jener sozialen Brennpunkte, in der die Arbeitslosigkeit unter den jungen Leuten besonders hoch ist. Die Menschen dort beklagen schon lange, dass ihre Region, die an der algerischen Grenze liegt, von der Regierung im knapp 300 Kilometer entfernten Tunis vernachlässigt wird.
"Die Menschen haben das Gefühl, dass sich fünf Jahre nach der Revolution nichts geändert hat", sagte eine 25-Jährige dem arabischen TV-Sender Al Jazeera.
Auch Experten klagen über die Lage: "Die Beschäftigungssituation der Jugend in Tunesien kommt einer sozialen Tragödie gleich", bilanziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Jugendarbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen liege landesweit bei knapp 38 Prozent, bei den Universitätsabsolventen sogar bei 65 Prozent.
Der Zusammenbruch des Urlaubsgeschäftes nach den Terroranschlägen gegen Urlauber im Jahr 2015 hat die Lage verschärft. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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