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Samstag, 16. Januar 2016

Straftäter aus Nordafrika sorgen zunehmend für Probleme

Köln. Großkontrolle auf den Ringen: Jedes Wochenende ist die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz, um in der Partyzone für Ordnung zu sorgen. Taschendiebstahl, Raubdelikte, Waffenbesitz: Jeder zehnte Tatverdächtige stammt inzwischen aus Nordafrika. Viele von ihnen sind jung, einsam und sozial isoliert. Im Drogenhandel sind zudem viele Täter aus Guinea aktiv. 

Spätestens seit der Silvesternacht ist der Ruf der Kölner Polizei ramponiert, Behördenchef Wolfgang Albers musste zurücktreten, auch in Düsseldorf wird der Ton schärfer. Die Polizeiführung ist nun in die Offensive gegangen und hat so ausführlich wie bisher noch nie dargelegt, welche Probleme Straftäter aus Nordafrika bereiten – und wie rasant ihre Zahl gestiegen ist. Menschen dieser Länder sollen beim Jahreswechsel am Hauptbahnhof für die Übergriffe und Belästigungen Hunderter Frauen verantwortlich gewesen sein. 

Herkunft der Männer 
Noch vor fünf Jahren hatte die Kölner Polizei lediglich 15 Straftäter aus Nordafrika registriert. Als Nordafrikaner gelten bei den Ermittlern Menschen aus Ägypten, Algerien, Libanon, Libyen, Marokko, Tunesien und sogar aus Syrien, auch wenn dies geografisch untreffend ist. 

Straftaten in Zahlen 
Im Jahr 2014 wurden 1800 Tatverdächtige aus diesen Ländern ermittelt, ihr Anteil an den insgesamt ermittelten Tatverdächtigen lag bei 8,8 Prozent. „Die Quote ist voriges Jahr auf deutlich mehr als zehn Prozent gestiegen“, mahnt Kripo-Chef Norbert Wagner. Etwa 2000 Nordafrikaner sollen demnach etwa 3000 Straftaten in Köln verübt haben. „Eine solche Entwicklung habe ich in 40 Dienstjahren noch nicht erlebt“, berichtet Günther Korn, Leiter des Kommissariats für die Verfolgung von Taschendiebstählen. In einer internen Statistik hat die Polizei erfasst, wie oft Menschen dieser Länder, die hier wegen illegalen Aufenthalts registriert sind, straffällig werden. Bei Marokkanern ist die Quote mit 45 Prozent am höchsten, es folgen Algerier (41 %) , Tunesier (38 %), Syrer liegen bei 5,8 Prozent. 

Art der Delikte 
Diebstähle in Geschäften und Gaststätten verzeichnet die Polizei in ihrer Statistik, ebenso Taschendiebstähle und Raubdelikte. „Hier kommt die Gewalt ins Spiel“, weiß Korn. Die Beamten hätten es oft mit schweren Widerstandshandlungen zu tun, bei manchen Tätern seien bereits beidseitig geschliffene Messer sichergestellt worden. Viele Täter putschen sich laut Polizei mit Diazepam auf, einem Psychopharmakon. Das Mittel enthemmt und lässt die Täter in der Nacht länger durchhalten, denn sie sind meist in den frühen Morgenstunden aktiv, wenn Kneipengäste angetrunken den Heimweg antreten. 

Taschendiebstahl 
Köln ist eine der wenigen Polizeibehörden, die seit 2005 über ein eigenes Kommissariat zur Bekämpfung des Taschendiebstahls verfügt. Etwa 40 Ermittler von Polizei und Bundespolizei gehören zu der Gruppe, 20 von ihnen sind als Zivilfahnder unterwegs. Im Jahr 2014 konnten sie 1000 Festnahmen potenzieller Täter vermelden. „Mehr hat keine Dienststelle im ganzen Land“, sagt Korn. Dennoch lag die Zahl der Taschendiebstähle mit 14 500 auf Rekordniveau. 

Drogenhandel 
Zu schaffen machen den Ermittlern auch Drogenhändler, die rund um den Dom und das Altstadtufer ihre Ware vertreiben. Die Täter stammen laut Polizei nicht aus Nordafrika, sondern aus Guinea. Bei verdeckten Ermittlungen konnten voriges Jahr 59 Verdächtige festgenommen werden, insgesamt seien 50 Kilogramm Marihuana sichergestellt worden. 

Sozialarbeiter 
Um diese Täter kümmern sich fünf Sozialarbeiter. Ihr Einsatz geht auf das Landes-Projekt „Klar kommen“ zurück. „Viele der Täter sind junge Erwachsene oder Jugendliche, die ohne soziale Bindung nach Deutschland kommen und auf sich gestellt sind“, erklärt Wagner. Im Jahr 2013 sei ein Analyseprojekt angestrengt worden, um das Umfeld der Täter zu beleuchten. 

Die Ringe 
An den Wochenenden bildet die Partyzone entlang der Ringe das Haupteinsatzgebiet der Polizei. Auf einer Strecke von 800 Metern sind hier vor allem im Sommer rund 90 Beamte im Einsatz, in den Wintermonaten sind es 50. Zwischen Juni und November 2014 haben hier 2900 Polizisten insgesamt 22 000 Arbeitsstunden absolviert, in 400 Fällen seien Straftaten verhindert worden.

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