Ründeroth. Mehr als ein Dutzend Firmen und rund 100 Helfer haben gestern auf Hochtouren gearbeitet, um die ehemalige Ründerother Grundschule an der Paul-Gerhardt-Straße als Erstaufnahmelager für Asylsuchende herzurichten. Eigentlich wollte der Kreis am Abend der Bezirksregierung "Bereitschaft" für das Lager Ründeroth melden - doch die Arbeiten konnten nicht rechtzeitig abgeschlossen werden.
Zumindest das als "Puffer" geplante Heim in der Sporthalle des Berufskollegs Dieringhausen ist bereit: Sofern weitere Flüchtlinge nach Oberberg geschickt werden, sollen sie zuerst dort aufgenommen und dann am Montag nach Ründeroth gebracht werden.
Nur ein halbes Jahr
Ründeroth ist nach Gummersbach-Strombach und Marienheide-Stülinghausen die dritte sogenannte Erstaufnahmeeinrichtung, von der Asylbewerber nach ein paar Wochen auf die Kommunen in ganz NRW verteilt werden. Und es wird nicht die letzte sein, sagt Kreissozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger: Der Kreis sucht weitere leerstehende Gebäude. Ohnehin wird das nun in Ründeroth in Betrieb genommene Heim Ende März wieder geräumt - gemäß den Landesvorgaben hat der Kreis das Gebäude nur für ein halbes Jahr von der Gemeinde Engelskirchen angemietet. Eine Mietverlängerung ist nicht vorgesehen, sagt Norbert Hamm vom Verwaltungsvorstand der Gemeinde. Im Frühjahr 2016 soll das Gebäude einem Wohnbaugebiet weichen.
Um den Flüchtlingen eine sichere Bleibe in Ründeroth zu bieten, sind trotzdem umfangreiche Arbeiten am Schulgebäude und zwei benachbarten Turnhallen notwendig. In der seit Sommer vergangenen Jahres leerstehenden Schule werden unter anderem Fluchtwege aus den sechs Klassenräumen geschaffen, die nun Schlafzimmer für bis zu 16 Personen sind. In der einstigen Schule wird gut die Hälfte der 200 Flüchtlinge untergebracht, die andere Hälfte soll in einer der Turnhallen schlafen. Die zweite Sporthalle dient als Aufenthaltsraum. Auch dieses Lager ist umzäunt, von einem Sicherheitsdienst bewacht und von der Polizei kontrolliert.
Ohnehin hatte der Kreis geplant, die Flüchtlinge nicht direkt nach Ründeroth zu bringen. Zunächst sollten sie in die Sporthalle des Berufskollegs kommen, die als Unterkunft schon hergerichtet wird. Dort sollten Sicherheitscheck, Aufnahme der Personendaten und ärztliche Erstuntersuchung stattfinden.
Unterdessen steht nach Informationen des Kreises in Stülinghausen in der nächsten Woche der erste Bewohnerwechsel bevor. Ein Großteil der 199 dort lebenden Flüchtlinge soll verlegt werden. Seit dieser Woche hat das DRK die Leitung übernommen. Das ist auch in Ründeroth geplant. In Strombach sind in der Nacht zu Freitag 170 neue Bewohner eingezogen, dafür wurden andere auf die Kommunen verteilt.
FLÜCHTLINGSHILFE
Ein Pool von 30 Amts- und Rettungsärzten, niedergelassenen und Ruhestandsmedizinern kümmert sich derzeit um die Flüchtlinge in den Erstaufnahmelagern in Strombach, Marienheide und ab heute auch in Ründeroth. Die Neuankömmlinge werden untersucht und auch in Sprechstunden behandelt. Die große Inanspruchnahme durch die Betreuung könne auf Dauer nicht so fortgesetzt werden, kündigte Kreissozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger an.
Schon jetzt müssen Pflichtaufgaben zurückgefahren werden, Reiseimpfungen und verkehrsmedizinische Untersuchungen könnten zurzeit nicht geleistet werden. Nach den Herbstferien stehen Einschulungsuntersuchungen und die Untersuchungen auf speziellen Förderbedarf der Schulanfänger an. Die könnten nicht verschoben werden. Deswegen sucht der Kreis weitere Helfer.
Mit einem erneuten Appell, Wohnraum für Flüchtlinge bereitzustellen, hat sich die Stadt Gummersbach an die Öffentlichkeit gewandt. Man habe nicht nur die gesetzliche, sondern auch die humanitäre Pflicht, den Menschen zu helfen, die auf der Flucht oft Schreckliches erlebt hätten. Der benötigte Wohnraum sollte nah an Bushaltestellen und Lebensmittelgeschäften liegen, denn die Flüchtlinge seien auf wohnortnahe Versorgung angewiesen. (kn)
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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