Der Stadt Köln gehen die Kapazitäten aus. Sie ist aktuell kaum in der Lage, kurzfristig weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Neben Unterkünften fehlt es vor allem an Personal. Derzeit bringt die Stadt 7900 Flüchtlinge unter.
Bis Ende der Woche hat die Stadt Köln nun eine zweite Chance, um im Rahmen der Amtshilfe Platz für Flüchtlinge bereitzustellen. Diesmal sind 550 Plätze bis Freitag gefordert. Vorige Woche hatte die Bezirksregierung bei der Stadt 700 Unterbringungsplätze angefordert. Doch die Stadt bot innerhalb der Frist nach Rundschau-Informationen drei Objekte an, die ohne Betten und ohne Personal nicht zu nutzen waren. Gespräche dauern an.
An der Drehscheibe am Flughafen ist inzwischen der vierte Sonderzug eingetroffen. 1976 Flüchtlinge sind dort bislang angekommen und hatten die Gelegenheit, mit einem Bus zu einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes zu fahren. Grevenbroich und Kempen gehörten zu den Zielen. Eine hochschwangere Frau wurde in einem Krankenhaus betreut.
Das DRK betreut bereits 15 Flüchtlingsheime für die Stadt Köln, der Sozialdienst Katholischer Männer drei. Die Malteser sind laut Oliver Röhrs von der Bezirksgeschäftsstelle Rheinland, „bislang nicht gefragt“ worden. „Weil der Katastrophenschutz einsatzbereit bleiben muss tun sich alle Organisationen mit längerfristigen Betreuungsverpflichtungen schwer“, sagt Röhrs: „Wir könnten kurzfristig medizinische Betreuung stellen, aber keine Heimleitung. Das würde drei Wochen dauern.“
Für bislang fünf Einrichtungen im Rheinland haben die Malteser seit Juli fast 100 Mitarbeiter neu eingestellt: Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Menschen mit Integrationsausbildung, aber auch medizinisches Personal. Das DRK bedient sich der üblichen Arbeitsvermittler, der DRK-Stellenbörse im Internet mit Vernetzung zu anderen Portalen sowie Initiativbeerbungen.
Neben Sozialarbeitern und Sozialpädagogen werden auch Nationworker (Kulturdolmetscher), Hausmeisterhelfer und Küchenhilfen eingestellt. Motivierte Quereinsteiger mit Sprachkenntnissen sind begehrt. Je höher die Qualifikation, desto länger die Suche, so Ismail Bulut von der DRK-Pressestelle. Bezahlt wird nach Tarif im öffentlichen Dienst. Trotz der wachsenden Zahl der Flüchtlinge würden die mit der Stadt vereinbarten Standards bei den Unterkünften eingehalten.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes prüft die Unterbringung von Flüchtlingen im Gartentrakt der Kölner Bezirksregierung. 200 Büros auf sieben Etagen sind laut BLB-Sprecher Dr. Hartmut Gustmann „grundsätzlich geeignet“. Doch wird seit 2010 über eine Sanierung zur Unterbringung der Vermessungsspezialisten gesprochen, die derzeit in Bonn arbeiten. Lediglich die Kantine und zwei Technik-Etagen sind aktuell in Benutzung.
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