BONN. Schätzungen zufolge kommen in diesem Jahr etwa 800 000 Flüchtlinge in Deutschland an, 2015 waren es noch mehr. Etwa 400 000 werden in diesem Jahr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Einen Job finden wird im Jahresdurchschnitt wohl jeder Vierte. Diese Zahlen hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln vorgelegt. Daraus ergibt sich auch: Die Mehrheit der Flüchtlinge wird damit zunächst arbeitslos sein und Hartz IV in Form von Geld- und Sachleistungen beziehen.
Das Institut rechnet mit monatlichen Kosten von rund 1000 Euro pro Flüchtling für Asylbewerber- und Hartz-IV-Leistungen. Darauf basierend entstünden der Bundesrepublik Deutschland in diesem Jahr für Unterkunft und Verpflegung der Flüchtlinge Kosten von insgesamt 17 Milliarden Euro. Für 2017 könnten sich die Beträge bereits auf 23 Milliarden Euro summieren. Hinzu kommen noch Kosten für Sprach- und Integrationskurse sowie für Schul- und Ausbildung. Diese Posten zusammen belaufen sich Schätzungen zufolge auf weitere fünf Milliarden Euro.
Damit summieren sich die Gesamtkosten für die Flüchtlingshilfe voraussichtlich auf 22 Milliarden Euro in diesem Jahr und 28 Milliarden Euro im nächsten. Diese Beträge sind von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam zu stemmen.
Trotz der hohen Unsicherheiten über die Anzahl derer, die nach Deutschland kommen werden, weist das Kölner Institut darauf hin, dass die Polster der öffentlichen Kassen Stück für Stück aufgezehrt werden. Um eine Neuverschuldung in den meisten Ländern und auch im Bund zu vermeiden, sei eine kritische Überprüfung der Ausgabenseite nötig.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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