HILDESHEIM/ESSEN. Die Menschenwürde traten die Schleuser mit Füßen. Eine zehnköpfige Familie aus dem Libanon wurde ohne Bargeld in Malaysia zurückgelassen, weil ihre gefälschten Pässe bei den Behörden aufgeflogen waren. Das UN-Flüchtlingshilfswerk musste eingreifen, damit die Familie Geld für Essen bekam. Nur ein Fall von vielen skrupellosen Taten, die mehreren Beschuldigten vorgeworfen werden, die Ermittlungen der Bundespolizei ans Tageslicht brachten. Über 500 Fahnder waren gestern in 24 Orten in drei Bundesländern gegen die Schleuser vorgegangen.
Den Ansturm von Flüchtlingen auf westliche Länder und den Wunsch nach einem besseren Leben nutzen international tätige Schleuser immer mehr aus und nehmen keine Rücksicht auf Menschenleben. Dies machte die Bundespolizei gestern noch einmal deutlich. Einsatzleiter Helgo Martens sprach von "kriminellen Netzwerken" und einem Bereich, in dem "viel Geld gemacht wird". Eingeschleuste Libanesen und Syrer kostete die illegale Einreise 10 000 Euro, Familien müssten bis zu 90 000 Euro bezahlen. Dieses Geld musste per Vorkasse bezahlt werden.
Viele Menschen werden mit absurden Versprechen nach Deutschland gelockt. So gibt es in den sozialen Netzwerken Gerüchte, Deutschland stelle jedem Flüchtling ein Haus zur Verfügung. An der Gerüchteküche beteiligen sich auch Schlepper, die in ihren Werbefilmchen rosige Aussichten für das spätere Leben der Flüchtlinge suggerieren. Beispielsweise mit Plakataktionen in verschiedenen Herkunftsländern der Flüchtlinge soll nun klargestellt werden, dass an den Gerüchten nichts dran ist. Vor der Botschaft in Beirut werden beispielsweise in diesen Tagen wartende Flüchtlinge regelmäßig per Megafon über die falschen Gerüchte informiert, hieß es. Einer der Hauptdrahtzieher (24) wurde von Spezialkräften in Essen verhaftet. Die Straße im Stadtteil Altenessen, in dem der Mann wohnt, wurde hermetisch abgeriegelt. Insgesamt gehören sieben Personen zum harten Kern der Schleuserbande in Deutschland. Weitere zehn Beschuldigte sind nach Angaben der Bundespolizei auf freiem Fuß. Die Männer sollen mit Komplizen unter anderem Flüchtlinge auf dem Landweg aus der Türkei über Bulgarien nach Deutschland geholt haben. Doch auch Schleusungen über internationale Wege sollen die Männer geplant und durchgeführt haben. Die Bande soll falsche Ausweise besorgt, Urkunden gefälscht und Ausländer gewerbsmäßig eingeschleust haben. Einsatzleiter Martens nannte die gezahlten Summen "horrend". Häufig müssen die Familien in ihren Heimatländern ihren kompletten Privatbesitz verkaufen, um sich die Tour nach Westeuropa leisten zu können. Nach Informationen der "Kölnischen Rundschau" werden den Schleusern derzeit rund 230 Taten vorgeworfen.
Bei den Beschuldigten geht die Polizei von besonders skrupellosen Tätern aus: Bei der Razzia wurden Macheten, Schwerter und Kampfmesser gefunden. Auch Munition für Handfeuerwaffen, Sprengstoff, eine Laserzieleinrichtung für ein Gewehr und 32 Kilo illegale Böller wurden sichergestellt. Die Waffen lagen "griffbereit" in den Wohnungen. Weil die Bandenmitglieder als teils hochgefährlich gelten, wurde auch die Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei eingesetzt.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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