WIESBADEN. Deutschland hat 2015 die höchste Zuwanderung seit Bestehen der Bundesrepublik erlebt. Mehr als 2,1 Millionen Menschen kamen ins Land, vor allem Flüchtlinge aus den Kriegsregionen und Arbeitssuchende aus dem EU-Ausland. Das waren 672 000 Menschen oder 46 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt aufgrund vorläufiger Daten der Meldebehörden mitteilte. Die Zahlen geben noch kein definitives Bild, weil manche Flüchtlinge ihre Anmeldung versäumt haben dürften, während andere doppelt erfasst wurden.
Nach NRW kamen 636 300 Menschen, 46,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch dies dürfte ein Rekord in der Landesgeschichte sein. Allerdings gibt es aus dem Jahr 1946, dem Gründungsjahr des Landes, keine verlässlichen Daten.
Andererseits verließen auch so viele Menschen die Bundesrepublik wie in keinem Jahr zuvor. 998 000 Ausländer und Deutsche wanderten aus, 83 000 (9 Prozent) mehr als 2014. Damit ergab sich unterm Strich ein Plus von rund 1,1 Millionen Menschen - auch dies ein Rekord (plus 107 Prozent). Aus NRW zogen 372 300 Menschen fort, 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit blieb für das Land ein Wanderungsgewinn von 264 000 Menschen, der höchste Wert seit 1953 (323 500).
Bundesweit hatte die größte Gruppe der Zuwanderer einen syrischen Pass (310 000), gefolgt von Rumänen (221 000) und Polen (191 000). Auch in NRW waren das die Hauptherkunftsländer. 967 000 Menschen oder 45 Prozent aller Zuwanderer im Bundesgebiet kamen aus einem EU-Mitgliedsland. Allerdings zogen auch viele EU-Bürger weg, so dass sie unterm Strich - Einwanderer minus Auswanderer - nur ein gutes Viertel (27 Prozent) ausmachen.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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