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Mittwoch, 27. Juli 2016

Flüchtlinge belästigen 40-Jährige - zur "Belohnung" gibt es kostenloses Wlan!

Kerpen - Den vergangenen Samstagabend wird Sandra Schulz nie mehr vergessen. Als sie allein nach Hause ging, kam die 40-jährige Kerpenerin am Rathaus vorbei. Auf dem Vorplatz hatten sich junge Männer versammelt. Sie riefen ihr in gebrochenem Englisch zu, sie sei süß, sie solle stoppen und sie wollten sich mit ihr unterhalten. Daraufhin beschleunigte die Arzthelferin ihre Schritte in Richtung Kinocenter. Doch dann merkte sie, dass sie verfolgt wurde, rannte los und warf sich einer Person in einer Gruppe vor dem Kinocenter in die Arme, um vorzuspielen, dass das Bekannte von ihr seien. Die drei Verfolger riefen noch unflätige Bemerkungen („We will fuck you, Lady“) hinterher. Danach hätten die Unbekannten, zu denen sie sich in ihrer Angst gesellt hatte, sie noch in Richtung ihrer Wohnung begleitet,
berichtet Schulz unserer Zeitung. 
Sie war schockiert und schrieb sich ihren Frust bei Facebook von der Seele. Der Beitrag wurde oft geteilt, die Kommentare häuften sich. Ein Kerpener User hatte die Idee, sich auf dem Stiftsplatz zu treffen. „Dort habe ich Frauen getroffen, denen es genauso ergangen ist wie mir“, berichtet Schulz. Das hat ihr ein wenig geholfen: „Ich merkte, ich bin mit meinem Problem nicht allein.“ Schon eine gute Stunde nach ihrem Post habe sich auch Bürgermeister Dieter Spürck aus dem Urlaub zu Wort gemeldet. Offenbar nutzen derzeit auch viele Flüchtlinge, die in der Boelcke-Kaserne untergebracht sind, den kostenlosen Wlan-Punkt vor dem Rathaus, weil es in ihrer Flüchtlingsunterkunft auf dem Kasernengelände keine Möglichkeit gibt, ins Internet zu kommen. Spürck versprach, dass der Wlan-Zugang am Rathaus abgestellt werden solle, zumindest an Wochenenden. Sandra Schulz findet diese schnelle Reaktion auf ihr Problem „sehr, sehr gut“, aber sie erhielt auch Beifall von falscher Seite, wie sie es empfindet: „Ich wollte mit meinem Post lediglich meine Angst und mein Erschrecken kundtun. Ich möchte aber nicht, dass er radikale Leute anspricht. Ich will nicht hetzen und nicht an den Pranger stellen.“ Deshalb haben Sandra Schulz und andere nun die Facebook-Gruppe „Wir in Kerpen“ gegründet, eine geschlossene Gruppe. Man muss eine Anfrage stellen, um dort Zugang zu erhalten. Dort soll eine Diskussion in Gang gesetzt werden, wie sich die Situation in Kerpen für alle Bürger, egal welcher Herkunft, wieder beruhigen und verbessern lassen könne. 
Parallel dazu hat Schulz den Vorfall bei der Polizei angezeigt. „Nach meinem Wissen war die Polizei auch am selben Abend noch mit drei Streifenwagen und einem Bully vor Ort und hat auch von manchen die Personalien aufgenommen.“ Das bestätigte auch die Kreispolizei. Zusätzlich zu diesem Vorfall habe es fast zeitgleich eine kleine Rauferei vor dem Rathaus gegeben. In beiden Fällen sei die Polizei ausgerückt. Die Ermittlungen dauerten noch an.  

+++Update, Bericht vom 27. Juli+++ 
Boelcke-Kaserne soll Wlan-Hotspot bekommen 

Die Stadtverwaltung hat sich bei der Kölner Bezirksregierung dafür eingesetzt, dass möglichst schnell ein Wlan-Hotspot in der Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände der Boelcke-Kaserne eingerichtet wird. Am Montag um 17 Uhr war das kostenfreie Wlan rund um das Rathaus abgeschaltet worden, wo sich zahlreiche Flüchtlinge niedergelassen hatten, um im Netz zu surfen oder Kontakt zu ihren Verwandten aufzunehmen. Dabei war es zu Alkoholgenuss, Müllablagerungen und sogar zur Belästigung mindestens einer Frau gekommen. Auf Initiative von Bürgermeister Dieter Spürck wurde der Hotspot daraufhin abgeschaltet. Damit aber die zahlreichen Flüchtlinge trotzdem rasch wieder die Chance bekommen, Kontakt zu ihren Familien herzustellen, will sich die Bezirksregierung bemühen, „so schnell wie möglich einen Hotspot in der Boelcke-Kaserne einzurichten“, wie Sprecherin Freia Johannsen auf Anfrage bestätigte: „Die Stadt Kerpen hat uns schon deswegen kontaktiert und das Problem geschildert. Wir haben auch in anderen Unterkünften bereits Hotspots eingerichtet. Das funktioniert sehr gut.“ Auch die Stadt werde in Sachen Internetzugang für Flüchtlinge nicht untätig bleiben, betonte Pressesprecher Erhard Nimtz: „In unseren Flüchtlingsunterkünften und Containerstandorten werden wir aufgrund dieser Erfahrungen ebenfalls Wert darauf legen, dass Internetzugänge verfügbar sind."

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