Forscher erwarten in diesem Jahr 300.000 bis 400.000 neue Flüchtlinge in Deutschland. Dies entspreche einem Rückgang um zwei Drittel im Vergleich zum vergangenen Jahr, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Freitag in Nürnberg mit. Die Schätzung stehe unter dem Vorbehalt, dass sich die politischen Rahmenbedingungen nicht ändern, sagte IAB-Forscher Herbert Brücker.
Das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei und die Schließung der Balkanroute müssten also Bestand haben. 2015 wurden 1,1 Millionen Flüchtlinge in Deutschland erfasst. Unter der Berücksichtigung von Doppelzählungen, Weiter- und Rückreisen schätzt das IAB die Nettozuwanderung von Flüchtlingen im Jahr 2015 auf 900.000.
Seit April 2016 kommen pro Monat etwa 16.000 Asylsuchende in Deutschland an. Auf dem Höhepunkt der jüngsten Zuwanderungswelle im November waren es noch etwa 200.000.
Die Forscher schätzen, dass bis zum Jahresende die Zahl der erwerbsfähigen Flüchtlinge mit unbeschränktem Arbeitsmarktzugang um etwa 160.000 Personen steigt. Langfristig werde diese Zahl bei etwa 700.000 liegen. Ein Teil dieser Menschen sei aber bereits vor 2015 eingereist. Rund 70 Prozent der arbeitssuchenden Flüchtlinge und rund ein Drittel der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern haben der Studie zufolge keine abgeschlossene Berufsausbildung.
Laut einer nicht repräsentativen Erhebung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge waren 36 Prozent der 2015 registrierten Asylbewerber im Alter ab 18 Jahren auf einer Hochschule oder einem Gymnasium. 31 Prozent besuchten eine Mittel- oder Fachschule, 23 Prozent nur eine Grundschule und acht Prozent gar keine Schule.
Somit hätten 46 Prozent der registrierten Asylbewerber mit guten Bleibeaussichten ein Gymnasium oder eine Hochschule besucht, 27 Prozent eine Mittel- oder Fachschule, 19 Prozent nur eine Grundschule und sechs Prozent gar keine Schule. Dabei handele es sich allerdings nur um den Besuch der Schulen und nicht um erworbene Abschlüsse.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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