Stichworte

1945 Abschiebung AfD Afghanistan Afrika Albanien Algerien Alltag Amok Angst Ankerzentrum Anschlag Araber Arbeit Arbeitslosigkeit Armut Asylbewerber Asylrecht Ausbildung Australien Baden-Württemberg Balkan Bayern Belgien Bergneustadt Berlin Betrug Bevölkerung Bildung BKA Bonn Brandstiftung Braunschweig BRD Bulgarien Bundespolizei Bundespräsident Bundeswehr CDU Clan CSU Dänemark Demographie Demonstration Desinformation Diskussion Drogen Dublin-Abkommen Duisburg Düsseldorf Ehre Einwanderungsgesetz England Enteignung Eritrea EU Familie Fazit Flucht Flüchtlinge Frankfurt Frankreich Gabriel Gefängnis Gericht Geschichte Gesetz Gesundheit Gewalt Grenzsicherung Griechenland Großbritannien Grüne Hamburg Helfer Hessen Hilfe Hotspot Hunger Integration Irak Iran IS Islam Israel Italien Jugendliche Kanada Katastrophe Kinder Kindergeld Kirche Klima Köln Konkurrenz Kontrolle Körperverletzung Kosovo Kosten Krankheit Krieg Kriminalität Kritik Kroatien Kultur Kurden Leserbrief Libanesen Lüge Lybien Marokko Mazedonien Medien Merkel Messer Mexiko Migranten Mittelmeer Mord negativ Niederlande Niedersachsen Nordafrikaner Notunterkunft NRW Obdachlose Oberberg Opfer Österreich Osteuropa Palästinenser Pflege Politik Polizei Presse Problem Quote Raub Rechtsextremismus Regierung Registrierung Religion Roma Route Rückkehr Ruhrgebiet Rumänien Ründeroth Russland-Deutsche Salafisten Saudi Arabien Saudi-Arabien Scheitern Schleswig-Holstein Schleuser Schule Schulpflicht Schweden Schweiz Seehofer Seenotrettung Serbien Slowenien Sozialleistungen Spanien SPD Spenden Sprache Statistik Steuer Studie Südosteuropa Syrien Tafel Terror Toleranz Totschlag Tradition Tunesien Türkei Türken Umfrage UN Ungarn Urteil USA Vergewaltigung Vertreibung Vorurteile Wachstum Wahlen Waldbröl Werte Willkommenskultur Wirtschaft Wohnraum Zuwanderung

Freitag, 2. September 2016

Immer mehr Flüchtlinge in der Arbeitslosenstatistik - Quote in NRW bei 7,8 Prozent

NÜRNBERG. Trotz der weiter wachsenden Zahl arbeitsloser Flüchtlinge präsentiert sich der deutsche Arbeitsmarkt zum Spätsommer weiter robust. Mit 2,684 Millionen Jobsuchern registrierte die Bundesagentur für Arbeit (BA) die niedrigste August-Arbeitslosigkeit seit 25 Jahren, wie die Behörde am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Das waren 23 000 Erwerbslose mehr als im Juli, aber 111 000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,1 Prozent. "Der Arbeitsmarkt hat sich weiter gut entwickelt", kommentierte Bundesagentur-Chef Frank-Jürgen Weise die Zahlen. Insgesamt waren bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen zuletzt 153 000 geflüchtete Männer und Frauen als arbeitslos registriert, berichtete BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Diese seien 13 000 mehr als im Juli. Zusammen mit den rund 193 000 Asylsuchenden, die zur Zeit in Integrations- und beruflichen Eingliederungskursen auf Alltag und Arbeitsleben in Deutschland vorbereitet werden, beläuft sich die Zahl der arbeitssuchenden Flüchtlinge auf insgesamt 346 000; das sind rund 25 000 mehr als im Juni.
Derweil dämpfte Weise die Hoffnung auf eine rasche Integration der im Vorjahr nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. Er sei in dem Punkt zwar grundsätzlich optimistisch. "Aber es wird viel Geld kosten und lange dauern", sagte der Bundesagentur-Chef ein Jahr nach der Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Wir schaffen das!". Viel werde auch davon abhängen, wie viele Flüchtlinge dauerhaft in Deutschland bleiben, sagte er. Er gehe davon aus, dass für einen Teil der Menschen die Flucht nach Deutschland nur eine Entscheidung auf Zeit sei, um später in ihre Heimatländer zurückzukehren, wenn sich die Lage dort wieder bessere. Die Gesamtbilanz, ob es sich für Deutschland gelohnt habe, so viele Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, werde wohl erst in einigen Jahren vorliegen, fügte er hinzu. Auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) rechnet erst längerfristig mit spürbaren Erfolgen bei der Jobmarkt-Integration von Flüchtlingen. "Wir schaffen das - es dauert", sagte Nahles in Berlin. "Es wird kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf." In vielen Bereichen der Wirtschaft würden zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht. "Gleichzeitig wird die Fluchtmigration nun zunehmend auf dem Arbeitsmarkt sichtbar." Zugleich widersprach Becker der Kritik etwa der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Julia Klöckner, die Wirtschaft engagiere sich zu wenig bei der Integration von Flüchtlingen. Tatsächlich hätten viele Firmen die Behörden bei der Erstversorgung der Flüchtlinge im Vorjahr etwa mit Sachspenden unterstützt. Inzwischen sorgten sie mit Praktika dafür, dass Flüchtlinge zeigen können, "was sie können", sagte Becker. Sobald die Flüchtlinge besser Deutsch sprächen, gehe er davon aus, dass größere Firmen ihre "Ausbildungskapazitäten auch für Flüchtlinge nutzten". Allerdings stellten die Betriebe meist hohe Anforderungen an neue Mitarbeiter, die bislang nur wenige Flüchtlinge erfüllten. Schon wegen ihrer häufig geringen Sprachkenntnisse suchen daher nach einer aktuellen BA-Analyse viele Flüchtlinge eher einen Job in Reinigungsbetrieben, Speditions- und Kurierunternehmen, als Köche oder Köchinnen, im Verkauf oder in Büro- und Sekretariatsberufen. Der nordrhein-westfälische Arbeitsmarkt ist wegen des relativ späten Ferienendes im Sommerloch steckengeblieben. Im August sei die sonst übliche Belebung nach Ferienende bisher fast völlig ausgeblieben, teilte die NRW-Arbeitsagentur am Mittwoch mit. Die Arbeitslosenquote verharrte auf dem Stand des Vormonats von 7,8 Prozent. Bundesweit liegt der August-Schnitt bei 6,1 Prozent. In NRW waren gut 733 000 Menschen ohne Beschäftigung - 239 mehr als im Juli. Zugleich sei die Zahl der offenen Stellen im Vorjahresvergleich um mehr als 16 Prozent deutlich gewachsen. Im September erwartet die Arbeitsagentur wieder mehr Bewegung: Dann beginnen viele Schüler ihre Ausbildungen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen