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Dienstag, 5. April 2016

Ein Grenzschützer pro Flüchtling

ISTANBUL. Zum Abschied eine Warnung: "Die Türkei ist nicht sicher", stand in blutroten Lettern auf einem Transparent, das Aktivisten gestern Morgen am "Blue Sea Hotel" auf der griechischen Insel Lesbos aufgehängt hatten. Vom nahen Hafen legten unterdessen zwei türkische Schiffe mit 136 Flüchtlingen aus Pakistan und Bangladesch mit Kurs auf die türkische Hafenstadt Dikili ab: Die Zwangsrückkehr von Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei hat begonnen - die Menschen auf den Schiffen wurden bei Sonnenschein und glatter See dorthin zurückgebracht, von wo aus sie vor wenigen Wochen in den Schlauchbooten der Schlepper unter Lebensgefahr in Richtung Europa aufgebrochen waren.
Die Rückkehr wirkte wie ein Gefangenentransport. Mit an Bord der türkischen Schiffe "Nasli Jale" und "Lesvos" waren Beamte der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, einige von ihnen mit Mundschutz und dunklen Sonnenbrillen. Über den für die Überfahrt von den türkischen Behörden angemieteten Schiffen schwebten Hubschrauber, auf der Fahrt wurden sie von Küstenwachbooten begleitet. Laut türkischen Medienberichten kam auf jeden Flüchtling ein Grenzschützer. Insgesamt kamen in der Türkei gestern mehr als 200 Flüchtlinge aus Griechenland an. In Dikili wurden die Menschen von türkischen Polizisten abgeführt und erkennungsdienstlich behandelt. Busse begannen anschließend mit dem Abtransport der Flüchtlinge in ein Lager in Kirklareli nordwestlich von Istanbul, wo in den 1990er Jahren muslimische Flüchtlinge der Balkankriege untergebracht worden waren. 750 Menschen können dort Platz finden. Es soll für die Menschen aber ebenfalls nur eine Zwischenstation sein, denn ihnen droht die Abschiebung in die Heimatländer. Laut dem Flüchtlingsdeal zwischen Brüssel und Ankara nimmt die Türkei alle Migranten zurück, die seit dem 20. März nach Griechenland gelangt sind. Im Gegenzug lässt die EU syrische Flüchtlinge aus der Türkei legal einreisen und überweist rund sechs Milliarden Euro an Ankara. In Dikili gab es - ähnlich wie auf Lesbos - vereinzelte Proteste gegen die Rückführungen. "Die EU hat mit dem größten offiziellen Menschenschmuggel der Menschheitsgeschichte begonnen", stand auf einem Plakat.

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