Bergisch Gladbach/Rösrath. So plötzlich, wie sie nach Rhein-Berg kamen, sind sie jetzt auch wieder weg: Die acht Flüchtlinge aus dem Irak, die die Bergisch Gladbacher Polizei am Samstagvormittag an der A 3 bei Rösrath aus einem Kühltransporter befreit hat, haben den Rheinisch-Bergischen Kreis offenbar schon wieder verlassen.
Während die Eltern des dreijährigen Mädchens gegenüber der Ausländerbehörde des Kreises erklärt hatten, sie wollten Asyl in Deutschland beantragen, und daraufhin weiter nach Unna geschickt wurden, sind die fünf jungen Männer seit Montagvormittag wie vom Erdboden verschluckt.
Vermutlich versuchen sie jetzt erneut, in das Land ihrer Träume, England, zu kommen.
Die acht Flüchtlinge, neben einem 23-jährigen Familienvater, seiner 26-jährige Ehefrau und der dreijährigen Tochter fünf junge Männer im Alter zwischen 21 und 29 Jahren, hatten am Samstag auf der Autobahnraststätte Königsforst-West in Rösrath, kurz vor der Stadtgrenze nach Köln, einen größeren Einsatz von Polizei und Rettungsdienst ausgelöst. Mehrere Stunden lang hatten die jungen Leute in dem auf 13 Grad gekühlten Transporter ausgeharrt. Am Vormittag machten sie durch Klopfen auf sich aufmerksam. Ein rumänischer Lastwagenfahrer wies den Fahrer des polnischen Kühltransporters auf die Geräusche hin. Der Pole, der eigentlich nur Schokolade von England nach Nürnberg transportieren wollte, ließ daraufhin über einen Dolmetscher die Polizei informieren.
Übernachtung in Katterbach
Die rückte umgehend an, öffnete die Tür zum Laderaum und nahm die zum Schutz vor der Kälte im Laderaum winterlich gekleideten Flüchtlinge in Empfang. Zwei Rettungswagen-Besatzungen und ein Notarzt aus Rhein-Berg sowie weitere Sanitäter aus Köln checkten die Flüchtlinge medizinisch. Zwei Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Kreises nahmen die Personalien der Leute auf und fuhren dann mit in die Gladbacher Polizeizentrale, wo die sieben Erwachsenen nacheinander mit Hilfe einer Arabisch-Dolmetscherin befragt wurden. Am Abend wurden die Flüchtlinge zur Übernachtung in die Asyl-Unterkunft der Stadt Bergisch Gladbach im Ortsteil Katterbach gebracht.
Am Montag erklärte Alexander Schiele, der Sprecher der Kreisverwaltung, dass die Familie nach Westfalen weitergeschickt worden sei. "Die Familie von uns ein Bahnticket und eine Wegbeschreibung bekommen und ist jetzt unterwegs nach Unna."
Dagegen seien die jungen Männer, die zuvor erklärt hatten, sie wollten in Deutschland kein Asyl beantragen, gebeten worden, zwischen 9.30 Uhr und 11.30 Uhr bei der Ausländerbehörde vorzusprechen. Schiele: "Sie sind aber nicht gekommen." Eine Rückfrage der Behörde bei der Leitung der vom DRK betrieben Unterkunft in Katterbach habe ergeben, dass sich die fünf Flüchtlinge bereits relativ früh auf den Weg gemacht hätten. Schiele: "Im Heim dachte man, sie wollten zu uns."
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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