Oberberg. „Nicht jeder versteht das Losverfahren, das wir bei der Essensausgabe eingeführt haben. Also stehen alle schon um 8 Uhr in der Warteschlage und streiten sich, wer zuerst drankommt“, berichtet Ulrich Pfeiffer, erster Vorsitzender der Oberbergischen Tafeln. Da auch immer mehr Flüchtlinge das Angebot der Oberbergischen Tafeln wahrnehmen, entstehen noch zusätzliche Spannungen unter den Bedürftigen.
Waren im Jahr 2014 noch 150 Bedarfsgemeinschaften in der Tafel in Gummersbach registriert, sind es heute 200. Hinter dem Begriff „Bedarfsgemeinschaften“ kann sich eine einzelne Person verbergen - aber auch eine komplette Familie, die auf die kostenlosen Lebensmittel angewiesen ist. In Bergneustadt sind zurzeit 110 und in Marienheide 70 Bedarfsgemeinschaften registriert. Von den Bedürftigen, die in die Gummersbacher Tafel kommen, sind 50 Prozent Asylbewerber und Migranten.
„Da kam es manchmal zu heftigen Konflikten, die oft gesellschaftlicher und religiöser Natur waren“, erzählt Pfeiffer. Nicht selten erschwerten Sprachschwierigkeiten zusätzlich die Kommunikation untereinander. Also suchten die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine Lösung für das Problem und führten zwei Essensausgaben pro Woche ein. So kommen dienstags bei der kleinen Essensausgabe die Rentner, Menschen mit Behinderungen sowie einheimische Bürger. Am Mittwoch holen sowohl Asylbewerber, Migranten als auch einige Einheimische ihre Lebensmittel bei der großen Essensausgabe ab.
Die Flüchtlinge oder Asylbewerber, die kommen, wohnen meist schon in den ihnen zugewiesenen Wohnungen. Sie erhalten vom Staat den gleichen Zuschuss wie Hartz-4-Empfänger und gelten damit als Bedürftige. Um das Konfliktpotential noch weiter zu dämpfen, stehe zusätzlich eine Aufsichtsperson der Tafel in der Schlange, um beruhigend auf die Wartenden einzuwirken. „Wir versuchen den Ball flach zu halten und bisher klappt es ganz gut“, freut sich Pfeiffer. Wer sich jedoch nicht benehmen könne, müsse gehen, weist er auf die klaren Regeln der Tafeln hin.
Der zusätzliche Zustrom durch Flüchtlinge bei den Tafeln zog einen Aufnahmestopp mit sich. Denn die Tafeln „leben“ ausschließlich von den Spenden der Lebensmittelfilialen und von einzelnen Geldspenden der Bürger. „Wir können nicht noch mehr Menschen verköstigen, daher werden wir bis Juni keine neuen Bedürftigen mehr registrieren“, erklärt Pfeiffer. Das Essen rationieren wolle er nicht: „Jeder der hungrig ist, bekommt so viel wie er braucht.“
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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