NRW. "Anfangs zitterten mir die Hände", soll der 30-jährige Tadschike Mukhamadsaid S. über die ersten Hinrichtungen gesagt haben, die er im Auftrag der Terrortruppe Islamischer Staat (IS) vor laufender Videokamera vollzog. Seit dem 22. Juni sitzt der IS-Henker in einem deutschen Untersuchungsgefängnis, nachdem er in Nordrhein-Westfalen von einem Kommando der Bundespolizei und des Bundeskriminalamts (BKA) festgenommen worden war. Er redet angeblich wie ein Wasserfall.
Der junge Zentralasiate hatte im September vergangenen Jahres gemeinsam mit seiner Frau Olimzoda das Gebiet des "Islamischen Staates Irak und Großsyrien" verlassen und war zwischen Rhein und Weser als Flüchtling untergeschlüpft. Seine Frau wird noch gesucht und in Deutschland vermutet. Nun verlangt Tadschikistan seine Auslieferung.
Vor der Tür des Untersuchungsgefängnisses warten freilich auch Agenten des US-Geheimdienstes CIA. Sie hoffen auf einen Tipp, der sie auf die Spur eines Mannes bringt, mit dem sie eine Rechnung begleichen wollen.
Denn Mukhamadsaid S. mauserte sich nach seiner Ankunft in Syrien zum persönlichen Zögling des berüchtigten Obersten Gulmurud Khalimov, der nach einer Ausbildung zum Top-Terrorbekämpfer in den USA und in Russland zum Chef von Tadschikistans Spezialeinheit Omon aufstieg. Im April 2015 lief der Mann, der alle Kniffe und Tricks kennt, mit rund zehn weiteren Kollegen der Eliteeinheit zur Terrorgruppe IS über.
Seinen Ex-Kollegen gilt er als Verräter. "Die Predator-Drohne für Khalimov steht bereit", sagt ein Agent des Washingtoner Geheimdienstes. "Sobald wir einen Hinweis haben, wo er steckt, schicken wir die Maschine los." Tadschikistan, das Khalimov ebenfalls wiederhaben will, behauptet, der Oberst sei mittlerweile wegen schwerer Kriegsverletzungen nicht mehr einsatzfähig und genieße beim IS lediglich sein "Gnadenbrot".
Mukhamadsaid S. hat möglicherweise die Informationen, die zu Khalimov führen. Der 30-jährige Tadschike wurde laut Angaben aus seiner Heimat Tadschikistan von Khalimov persönlich für den IS angeworben. Die einst zur Sowjetunion gehörenden Länder nördlich Afghanistans, westlich von China und südlich des heutigen Russland kämpfen seit der Auflösung der UdSSR mit islamistischen Problemen. Damals tauchten Mullahs aus Pakistan im Auftrag saudi-arabischer Wahhabiten auf, um dem Islam nach Jahren kommunistischer Herrschaft wieder auf die Sprünge zu helfen.
Die deutschen Behörden wurden dank Hinweisen aus Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, offenbar schnell auf den vermeintlichen Flüchtling samt Ehefrau aufmerksam. Sie beschlossen, den 30-Jährigen zu überwachen und abzuwarten. Denn der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung reichte ihnen nicht.
Mittlerweile hat Tadschikistan Beweismaterial über seine Beteiligung an Morden - vom IS als Hinrichtungen bezeichnet - vorgelegt. Ob Mukhamadsaid S. ausgeliefert wird, müssen nun deutsche Gerichte entscheiden.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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