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Dienstag, 20. Dezember 2016

Tod auf dem Berliner Weihnachtsmarkt

Berlin. Bei einem Terroranschlag mit einem Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Rund 50 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen lebensgefährlich.
 
Was wir wissen 
Gegen 20 Uhr fährt ein Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt. Der Fahrer legt eine Strecke von 50 bis 80 Metern zurück, überfährt dabei viele Menschen und zerstört mehrere Marktbuden. Bundesregierung und Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Todesfahrt um einen Terroranschlag handelte. Der Fahrer flüchtet, ein Verdächtiger wird nahe der Siegessäule gefasst. Ob er aber wirklich der Täter ist, ist am Dienstagnachmittag unklar. Von den elf toten Weihnachtsmarktbesuchern waren am Dienstagnachmittag sechs identifiziert. Sie waren nach Angaben von BKA-Präsident Holger Münch deutsche Staatsbürger. Bei dem zwölften Opfer handelt es sich um den ursprünglichen Speditionsfahrer aus Polen. Seine Leiche wird auf dem Beifahrersitz gefunden. Der Speditions-Eigentümer identifizierte den Fahrer - seinen Cousin - auf einem Polizeifoto. Der ursprüngliche Fahrer wurde nach dpa-Informationen mit einer kleinkalibrigen Waffe erschossen. Er war laut Speditions-Eigentümer seit etwa 16 Uhr nicht mehr zu erreichen. Nach dpa-Informationen reiste der Festgenommene am 31. Dezember 2015 in einer Gruppe von etwa 15 Flüchtlingen nach Deutschland ein. Demnach wurden die Personalien des Mannes von der Bundespolizei im bayerischen Passau aufgenommen. Am 19. Februar habe er in Berlin einen Asylantrag gestellt. Im Asylverfahren sei der jetzt Festgenommene als renitent aufgefallen, er sei zu Anhörungen nicht erschienen und habe erklärt, er verstehe die deutsche Sprache nicht. Als Islamist ist der Festgenommene den deutschen Sicherheitsbehörden bislang nicht aufgefallen. Er sei „kein eingestufter Gefährder“ gewesen, sagte Münch. Der Festgenommene konnte gestellt werden, weil ein Augenzeuge den flüchtenden Mann verfolgte und die Polizei per Handy über dessen Standort informierte. Der Lastwagen der Marke Scania gehört einer polnischen Spedition und hatte Stahlkonstruktionen geladen. Im Führerhaus des Lastwagens wurde blutverschmierte Kleidung gefunden. Bei dem später in einiger Entfernung vom Tatort Festgenommenen sei keine mit Blut befleckte Kleidung gefunden worden. Das Bundeskriminalamt (BKA) übernahm im Auftrag des Generalbundesanwalts die Ermittlungen. In der Nacht durchsuchte die Polizei die Flüchtlingsunterkunft im früheren Berliner Flughafen Tempelhof. Der Festgenommene soll dort untergebracht gewesen sein. Laut Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt wurde dort auch ein Mobiltelefon beschlagnahmt worden.  

Was wir nicht wissen 
Unklar war zunächst, ob der Festgenommene wirklich der Täter war. Er bestreitet die Vorwürfe. Kandt sagte, es sei möglich, dass ein gefährlicher Straftäter noch im Raum Berlin sei. Ebenfalls war unklar, ob ein Täter noch auf der Flucht war, ob es eine größere Tätergruppe gibt oder ob der Täter von außen angeleitet wurde, wie Generalbundesanwalt Peter Frank sagte. Berlins Polizeipräsident Kandt betonte jedoch, es sei „nicht zwingend notwendig“, dass mehr als eine Person beteiligt war. Die Tat sei logistisch „nicht so anspruchsvoll“ gewesen. Offen war zunächst auch das Motiv für die Todesfahrt - es war auch unklar, ob der Anschlag einen islamistischen Hintergrund hat. „Wir haben noch kein Bekennervideo“, betonte Frank. Der Festgenommene soll 23 Jahre alt sein, wobei unklar ist, ob sich diese Angaben auf ein echtes Ausweisdokument oder auf Angaben des Festgenommenen stützen. Es verdichten sich die Hinweise, dass der Mann aus Pakistan stammt. Vollständig geklärt ist das Geburtsland nach Angaben aus Sicherheitskreisen noch nicht. Offen ist, wann der eigentlichen Speditionsfahrer getötet wurde. Ungeklärt ist noch, wie und wo sich der Täter des Lastwagens bemächtigt hatte. Polnische Medien berichten unter Berufung auf die Spedition von GPS-Daten, die zeigten, dass der Wagen in Berlin am Tattag ab etwa 16 Uhr mehrmals gestartet worden sei. Unklar war zunächst, wie mit dem Festgenommenen weiter gehen sollte. „Es ist möglich, dass wir heute Abend entscheiden: Er ist es aus unsere Sicht nicht“, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank. BKA-Chef Münch sagte, es gelte die Ergebnisse der Spurensicherung abzuwarten. (dpa)

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