MADRID. Nun wächst auch der Migrationsdruck auf Spaniens Nordafrika-Exklaven. Am Donnerstagmorgen stürmten annähernd 1000 Flüchtlinge und Migranten den Grenzzaun Ceutas. Rund 600 schafften es in die spanische Nordafrika-Exklave, die von marokkanischem Territorium umgeben ist.
Mehr als 130 Menschen wurden beim Sprung über den sechs Meter hohen Stacheldrahtzaun verletzt. Zudem erlitten 22 spanische Polizisten Verletzungen, als sie versuchten, die Migranten an der Grenze zu stoppen.
Es war nach Angaben der spanischen Sicherheitskräfte der größte Ansturm auf die Grenze, den die Stadt an der nordafrikanischen Küste in den letzten Jahren erlebt hat. Die Migranten seien im Morgengrauen auf marokkanischer Seite aufgetaucht und hätten gleichzeitig an verschiedenen Stellen den Doppelzaun überwunden. Sie seien mit Zangen und batteriebetriebenen Kreis-Metallsägen ausgerüstet gewesen, um Löcher in den Zaun zu schneiden.
Spaniens Polizei sprach von einer der „gewaltsamsten Attacken auf den Grenzzaun“, die man bisher erlebt habe. Die Migranten hätten die Grenzwächter mit Steinen und anderen Objekten angegriffen. Zudem seien die Polizisten mit Löschkalk beworfen worden, der eine ätzende Wirkung hat.
Den offiziellen Angaben zufolge haben marokkanische und spanische Grenzpolizisten trotzdem Hunderte Migranten daran gehindert, die Grenze zu überwinden. Zudem seien, wie spanische Medien berichteten, etliche jener Menschen, die über den Zaun gekommen seien, umgehend wieder auf marokkanisches Territorium zurückbefördert worden.
Für diese sogenannten heißen Abschiebungen Richtung Marokko benutzt Spaniens Grenzpolizei kleine Türen im Zaun. Diese Praxis ist umstritten, weil die Menschen bei diesen Express-Abschiebungen keine Möglichkeit haben, Asyl zu beantragen. Die Grenzpolizei argumentierte bisher, dass die Flüchtlinge erst wirklich auf spanischem Boden seien, wenn sie auch an den Grenzbeamten vorbeikommen.
Nach Angaben des Roten Kreuzes, das für die humanitäre Erstversorgung der Ankommenden zuständig ist, schafften es letztlich rund 600 Flüchtlinge und Migranten auf spanisches Territorium. Die meisten stammen aus den armen schwarzafrikanischen Ländern unterhalb der Sahara.
Jubelnd und in großen Gruppen rannten die erfolgreichen Zaunspringer zum Aufnahmelager, das mehrere Kilometer vom Grenzzaun entfernt im Norden der Stadt liegt. Am Zaun und auf der Straße blieben Hunderte Schuhe und blutverschmierte Kleidungsstücke zurück, die sie verloren oder unterwegs wegwarfen. Obwohl viele von ihnen beim Überwinden des Stacheldrahtzaunes Schnittverletzungen erlitten, zeigten sie sich glücklich, Europa erreicht zu haben.
2000 Boatpeople seit dem Wochenende in Spanien
Unterdessen kamen auch an der südspanischen Festlandküste in den letzten Tagen Hunderte Migranten in Booten an. Allein seit dem Wochenende wurden mehr als 2000 Boatpeople in Südspanien registriert. Seit Jahresbeginn kamen an der spanischen Festlandküste und den beiden Nordafrika-Exklaven Ceuta und Melilla mehr als 23 000 Migranten an – deutlich mehr als in Italien, wo die Zahl der Ankünfte stark zurückgeht.
„Wir verwandeln uns in das neue Lampedusa“, warnte der Bürgermeister der südspanischen Stadt Algeciras, José Ignacio Landaluce. Lampedusa war auf dem Höhepunkt der italienischen Flüchtlingskrise das Hauptziel der von Nordafrika nach Europa kommenden Boote.
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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