Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel will Schleppern in Afrika Jobs verschaffen: Schleuser, die heute viel Geld damit verdienen, Menschen illegal nach Europa zu transportieren und dabei in Kauf nehmen, dass diese auf dem Weg sterben, handeln nach Ansicht der Kanzlerin aus Perspektivlosigkeit. Sie setzt sich dafür ein, den Schleppern neue Einnahmequellen zu erschließen, um so die illegale Einwanderung nach Europa zu reduzieren.
Menschen, deren Lebensgrundlage heute die Schleppertätigkeit sei, müssten andere Perspektiven erhalten, "ansonsten werden sie sich nicht davon abbringen lassen", sagte die CDU-Politikerin in einem am Samstag im Internet veröffentlichten Podcast-Interview.
Bei der Bekämpfung der illegalen Migration spiele die Entwicklungshilfe eine große Rolle, genauso wie Grenzkontrolle und Steuerung im Niger. Deutschland wolle außerdem dafür sorgen, dass Geflüchtete in Libyen mehr Schutz von UN-Organisationen erhielten.
Mitarbeiter von Hilfsorganisationen hatten berichtet, Polizei und Militär im Niger hätten im Rahmen der sogenannten Migrationspartnerschaft mit der EU die Jagd auf Menschenschmuggler an den Grenzen zu Libyen und Algerien intensiviert.
Legale Arbeitsmöglichkeiten in Europa
Die Schlepper hätten aus Angst vor Entdeckung deshalb schon mehrfach Geflüchtete in der Wüste ausgesetzt, die dann verdurstet seien.
Auf die Frage, ob sich das Sterben durch die Politik der Europäischen Union nicht einfach nur vom Mittelmeer in die Sahara verlagere, antwortete die Kanzlerin, "dass schon heute Migranten durch die Sahara gehen und dieser Weg sehr, sehr gefährlich ist".
Daher sei es wichtig, nicht nur mit Libyen, Niger und Tschad zusammenzuarbeiten. Es gehe auch darum, Fluchtursachen in den Herkunftsländern zu bekämpfen, "gegebenenfalls auch legale Möglichkeiten zu eröffnen, Arbeitsmöglichkeiten in Europa zu bekommen".
- wie die Politik ein ernsthaftes Problem in unverantwortlicher Weise zur Herausforderung umettikettiert und zur Chance schönredet.
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